Presse 

Thomas’ süßeste Versuchung

Vieles ist in Kempen nach dem berühmtesten Sohn der Stadt benannt– jetzt auch eine feine Praline. Carlo Goertsches (l.) und Andreas Amberg genehmigen sich eine Thomas-Praline– schließlich haben sie das vollmundige Produkt entwickelt.

Kempen. Stadt des Thomas. Niemand darf seinen Namen so oft zur Verfügung stellen für Produkte made in Kempen wie der Fromme vom Kirchplatz. Denn immerhin erlangte Thomas Hemerken (1379/80- 1471) als Augustinermönch im Kloster Zwolle mit seiner „Nachfolge Christi“ Weltruhm: Kein anderes christliches Werk außer der Bibel wurde so oft gedruckt, zitiert, diskutiert. Klar, damit schmückt man sich gerne in der „Thomasstadt“.

Das Naschwerk haben Goertsches und Amberg entwickelt

Der neuste Wurf aus der Kempener Thomas-Ideenwerkstatt: die Thomas-Praline. Das Naschwerk haben Café am Ring und die benachbarte Destillerie Goertsches entwickelt, nur zwei Steinwürfe von Thomas’ Geburtshaus entfernt. Konkret am Werk waren Konditormeister Andreas Amberg(31) und Carlo Goertsches(33).

Den Thomas-Bitter gibt es bereits seit 1926

Bei Goertsches an der Vorster Straße22 wird seit 1926 der berühmte Thomas-Bitter aufgelegt. Ein bekömmlicher Kräuterlikör, der  auch über Kempen hinaus viele Freunde gewonnen hat. Diese Tradition hat Carlo Goertsches in fünfter Generation übernommen und tüftelt stets an Verfeinerungen.

Nebenan, bei Amberg, ist jetzt solch eine Idee umgesetzt worden. Wäre Thomas ein Süßer gewesen, was wir nicht wissen, hätten auch er sicherlich gerne zu dem Praliné gegriffen, das jetzt zartschmelzend-sahnig aus der Amberg-Chocolaterie kommt.

Die Rezeptur wird natürlich nicht verraten. Nicht verhehlen lässt sich allerdings nach der ersten Geschmacks- und Duftprobe, dass diverse Kräuter von Anis bis Zimt die Geschmacksnerven verwöhnen.

Extra zur Thomas-Praline hat Carlo Goertsches noch eine Mini-Flasche seines Thomas-Bitters aufgelegt für den Geschenk-Karton, wo auch noch ein Lebkuchen-Likör beigelegt ist.

Angeboten wird die Thomas-Praline an drei Stellen in Kempen: Destillerie Goetsches (Vorster Straße22), Café am Ring (Ecke Vorster Straße/Hessenring) sowie die Confiserie Amberg an der Engerstraße2. Preislich sind viele Varianten möglich– die Palette reicht von 6,95 bis 28,95Euro.

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung vom 24.Juli 2006 

WM-Frühstück mit den Tipp-Weltmeistern

Die Kaffeehaus-Runde bei Amberg war der krönende Abschluss der Tipprunde.

Kempen. Was gibt es Schöneres, als an einem sonnigen Sonntag in einem netten Cafe zu sitzen, sich verwöhnen zu lassen und über Fußball zu philosophieren? Nun, diese Gelegenheit hatten gestern die Gewinner beim großen WM-Tippspiel der Kempener Lokalredaktion der WZ.

Und Tippkönig Stefan Kirsch, Markus Kiwitz, Hans Willi Schatten und Joachim Vieregge nutzten die Gunst der Stunde und plauderten mehr als drei Stunden über die schönste Nebensache der Welt. Neben dem Kempener WZ-Team Axel Küppers und Tobias Klingen war auch Sportchef Lothar Leuschen als Intimkenner der WM der 43-Jährige hat alle Spiele gesehen und war bei neun Partien im Stadion dabei zu der fröhlichen Runde ins Kempener Cafe am Ring gestoßen.

"War haben eine spannende und schöne WM erlebt, und das Tippspiel war ebenfalls eine runde Sache", brachte es Axel Küppers bei der Begrüßung auf den Punkt. Die Siegerrunde, bei der Anne Croszey und Josef Maihs wegen Urlaub fehlten, hakte gleich nach, ob es denn auch bei der EM in zwei Jahren eine WZ-Tipprunde gebe.

"Wir arbeiten dran", hielt Tobias Klingen den Ball nach dieser redaktionellen Herkulesaufgabe erst mal flach. Setzt Ballack sich bei Chelsea durch? Schlägt Borussias neuer Argentinier ein? Bleiben die Aufsteiger drin? Wie startet Gladbach unter Jupp Heynckes? Wer stoppt die Bayern? Das waren die Themen, die gestern eifrig diskutiert wurden.

Der Humor kam dabei nie zu kurz, und besonders Tippkönig Stefan Kirsch hatte die Lacher mit markigen Sprüchen immer wieder auf seiner Seite ein echtes Fußball-Unikum, der allerdings auch ein großes Herz für Eishockey hat. Das wiederum verband ihn mit Joachim Vieregge, der auch mal als Puckjäger auf dem Eis gestanden hat. Zweimetermann Kirsch hingegen stand als Fußballer im Tor.

Vize-Tippkönig Hans Willi Schatten berichtete aus Lobberich, dass es auch dort eine riesige Fangemeinde von Borussia Mönchengladbach gibt, allen voran um die Gaststätte Den Tuddel. Er selbst habe aber ein Herz für Werder Bremen, bekannte der Portugal-Tipper. Damit konnte die Tippgemeinschaft aber gut leben.

Auch Markus Kiwitz, dessen Sohn Daniel mit stolz geschwellter Brust im flammneuen Borussia-Trikot mit am Tisch saß. Kiwitz verpasst kaum ein Vorbereitungsspiel und hat von Heynckes eine hohe Meinung: "Das läuft schon viel runder als bei seinen Vorgängern."

Sportchef Lothar Leuschen, auf den Klinsmann-Nachfolger Jogi Löw angesprochen, konnte und wollte eine gewisse Skepsis nicht verhehlen. "Ich weiß nicht, ob er das packt." Von der wachsenden Begeisterung dieser WM habe auch er sich gerne treiben lassen und schwelgte im Cafe am Ring noch von den vielen positiven Eindrücken.

Als Katja Amberg, die mit ihrem Team wie immer alles tiptop vorbereitet hatte und den Gästen ein vorzügliches Frühstücks-Büfett anbot, schließlich in den WZ-Pokal mit 32 Namenszetteln griff, war die Überraschung groß: Ausgerechnet der Schaager Kurt Heinrich, der in den glorreichen 70ern Platzordner bei Borussia war, darf nun mit Lothar Leuschen im Borussia-Park hinter die Kulissen einer Bundesliga-Partie schauen. 

"Das ist für mich die schönste Nachricht", war der ehemalige Grundschullehrer gerührt, als die WZ ihn informierte. Beim WM-Tippspiel der WZ haben 32 Mittipper teilgenommen. Jeder Mittipper bekam eine Mannschaft zugelost. So ergaben sich reizvolle Konstellationen.

Die Engländerin Anne Croszey musste beispielsweise Mexiko tippen, der Italiener Gennaro Basile hatte es mit Angola zu tun. In einem Fall traten sogar Vater und Tochter gegeneinander an: Silke Hütter (Australien) hatte am Ende exakt die gleiche Punktzahl wie Ulrich Hütter (Frankreich), nämlich 25.

Nur einer hatte am Ende null Punkte: Der Tunesier Ali Kchouk. Doch auch er sah`s wie alle anderen locker: "Dabei sein ist alles." 

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung vom 18.Februar 2006

"Altstadtgeflüster"

Ohne die richtigen Schuhe und einen gut aufgepumpten Ball geht beim Fußball nur wenig erst recht, wenn auch noch die WM in Deutschland stattfindet. Mit 150 Gramm recht leicht ist der Treter für 20 Zentimeter große Füße, die Familie Amberg im Café am Ring anbietet. Zugegeben: Er ist nicht für den Rasen gedacht, sondern eher für den Fußball-Fan. Zartbitter-Schokolade statt zähem Leder, weiße Schoki statt Stepp-Nähten können (fast) jede bittere Niederlage versüßen und einen Sieg noch schmackhafter machen. Wer sich lieber die Kugel, pardon, den Ball geben möchte auch das ist möglich.

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung vom 02.Januar 2006

Mit vereinten Kräften an der Tortenspritze 

Im "Cafe am Ring" hat nun die nächste Generation die Geschäftsführung übernommen. Maria und Alfred Amberg werden aber weiterhin mitmischen.

Kempen. "Mein Sohn modelliert sehr kreative Marzipantorten. Kürzlich hat er für eine Fast-Food-Kette eine Torte hergestellt, die wie ein Hamburger aussieht", erzählt Alfred Amberg stolz über seinen Sohn Andreas. Der übernahm mit seiner Frau Katja am Samstag das elterliche "Cafe am Ring".

Nach 35 Jahren legen Maria und Alfred Amberg die Geschäftsführung in die Hände der jüngeren Generation. Die neuen Geschäftsführer versprechen: Man wolle die Kunden weiterhin mit feinen, süßen Leckereien verwöhnen.

"Es ist ein nahtloser Übergang. Schließlich ziehen sich die Eltern nicht aus dem Geschäft zurück", erklärt der 30-jährige Konditormeister. "Meine Eltern gehen nicht in Rente! Bei uns vollzieht sich bloß ein Generationswechsel. Wir Jüngeren übernehmen das Ruder. Aber alle vier sind wir weiterhin in einem Boot."

"Ich wusste schon mit zehn Jahren, dass ich Konditor werden will", erinnert sich Alfred Amberg. Der inzwischen 63-Jährige stammt  aus Holzheim bei Neuss. Mit seiner Frau Maria verschlug es ihn im Jahr 1970 frisch verheiratet nach Kempen.

Sie pachteten zunächst die Konditorei Beulertz an der Mülhauser Straße. Acht Jahre später kaufte das Ehepaar das Haus an der Ecke Ring/Vorster Straße. Das ehemalige Fahrradgeschäft bauten sie in eine Konditorei und ein Cafe mit 33 Plätzen um. Sie nannten es "Cafe am Ring".

Amberg erinnert sich: "Wir haben am Donnerstag, den 7. September eröffnet. Am Tag darauf war hier das große Schützenfest. Und so kamen viele Leute, die die gute Stube mal ausprobieren wollten."

Die Ambergs zogen mit der Zeit so viele Gäste an, dass die 33 Plätze nicht mehr ausreichten. Vor fünf Jahren beschlossen sie, anzubauen. Das Hinterhaus musste weichen, es entstanden eine neue Backstube und weiterer Platz im Stil eines Wintergartens für Gäste. Wenn im Sommer auch noch der Garten offen hat, können Ambergs rund 80 Gäste drinnen und weitere 30 draußen bewirten. Diesen Neubau haben auch Sohn Andreas und Schwiegertochter Katja mitgetragen. 

Die beiden Konditorenmeister hatten sich auf der Meisterschule in Köln kennen gelernt. Seit 1998 arbeiten sie fest im elterlichen Betrieb. "Wir sind und bleiben ein Familienbetrieb", stellt Andreas Amberg klar. Und dort ist auch Zuwachs in Sicht. Voraussichtlich im März bekommt die zweijährige Angelina Verstärkung, verrät Katja Amberg.

Andreas ist übrigens der mittlere der drei Amberg-Söhne. Die anderen beschäftigen sich beruflich jedoch nicht mit dem süßen Naschwerk, das Andreas fabriziert. Sein älterer Bruder Richard (32) ist Ingenieur, der jüngere Philipp (24) lernt in St. Diego das Hotelfach.

02.01.06

Von Christoph Schneider

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung

Altstadtgeflüster vom 19.März 2005

Die kleine Angelina Amberg würde am liebsten reinbeißen: Konditor Andreas Amberg hat diese Torte mit einem Durchmesser von einem Meter hergestellt. Das Prachtexemplar ist eine Spezialanfertigung für Mc Donald`s am Düsseldorfer Flughafen. Der süße Riese besteht aus Preiselbeercreme und ist in Marzipan eingedeckt. Amberg hat für seinen 70 Kilo schweren Tortenwurf acht Stunden in der Backstube gestanden und allein 360 Eier und zwölf Kilo Butter verbraucht.

Bericht aus der Rheinischen Post

Buttercreme mit Herz

In der Kempener Backstube von Alfred Amberg lieferten sich gestern die vier prüfungsbesten Konditorgesellen der Handwerkskammer Düsseldorf ein süßes Tortenduell zum Thema Märchen

Kempen. Die sannige moosgrüne Masse ist so heiß, dass Janina Dinse diese nur mit Handschuhen berühren kann. Unentwegs knetet und wendet die 21-jährige den zähen Klumpen, bis er mit einem geheimnisvollen metallischen Glanz überzogen ist. Durch das Biegen, Ziehen und Drücken wechselt der Batzen außerdem seine Farbe in ein helleres Giftgrün.

Dann stülpt die Konditorgesellin den in Lebensmittelfarbe getauchten Slimy über einen Blasebalg und pumpt ihn voll mit Luft. Was anfangs wie eine Weihnachtskugel anmutet, entpuppt sich bald schon als gewaltiges Kanonenrohr, mit dem Peterchen von einer Torte aus zum Mond geschossen werden soll. Auf drei Etagen hat die Düsseldorferin ihre Märchenwelt aus Zucker, Buttercreme und Kuvertüre modelliert: das filigrane Blattwerk zur Landschaftsverzierung behutsam auf einen Teller ausgebreitet. Vorsichtig hält sie die zart gebogenen Blüten zwischen den Händen. Über den Bunsenbrenner werden die einzelnen Zuckerrequisiten miteinander verlötet. "Die Kunst", erzählt der Kempener Konditormeister und Landeslehrlingswart Alfred Amber, "besteht darin, dass die Buiskuitschicht des Bodens mit der Fettcreme eine harmonische Liaison eingeht. Jede Torte besitzt ein Herz. Wenn das nicht schlägt, nützt ihr auch das schönste Aussehen nicht weiter."

Süßwaren perfekt abstimmen

Janina Dinse gibt sich allergrößte Mühe, damit die Süßwaren perfekt aufeinander abgestimmt sind. Als Preis lockt die Teilnahme am Landesentscheid am 11.Oktober in Iserlohn. Aber dafür müsste die 21-jährige besser sein als ihre drei Mitbewerber - die  Prüfungsbesten der zur Handwerkskammer Düsseldorf gehörenden Innungen - in der Backstube am Hessenring. Sie alle müssen ihre Tortenkunst zum Thema Märchen beweisen.

Derweil herrscht dichtes Gedränge zwischen Backofen und Ausrollmaschiene. In acht Stunden werden Töpfe mit süßlich duftenden Inhalt angerichtet, bunt gefärbte Backbleche zum Abkühlen nebens Marzipan gestellt oder aus den Sesamplatten schnuckelige Hexenhäuschen gezimmert. Janine Dinse holt die krakeligen Käferbeine aus dem Kühlfach. Nebenan gießt Carolin Müller (19) Schneewittchens Sarg in eine Schablone. Die sieben Zwerge und die schlafende Tausendschöne warten schon auf ihrem großen Auftritt auf der dreistöckigen Festtorte. Der Prüfungsvorsitzende der Düsseldorfer Konditoreninnung, Alexander Klein, nimmt die bunte Malerei kritisch in Augenschein. "Mir persönlich ist es ein bisschen zu grell fürs Esswerk", meint der Gutachter streng. "Mich interessiert auch, ob Schneewittchen zu viel Lippenstift trägt oder einer der Zwerge versehentlich Schielaugen bekommen hat."

Info:

Doktor und Geschmack

(webe) Am Landesentscheid (Alter bis 23 Jahre) nehmen sieben Handwerkskammern aus Nordrhein-Westfalen teil. Die Region Nordrhein ist mit den besten Konditoren der Kammern Köln, Düsseldorf und Aachen vertreten. Bewertet werden Gestaltung, Zusammensetzung/Oberfläche, Garnierung/Dekor und Geschmack der Torte. Außerdem wird darauf geachtet, wie hygienisch und ökonomisch die Gesellen in der Backstube zu Werke gehen.

Bericht aus der Rheinischen Post

-> Nebenbei

Die Virtuosen der Kalorien

Wie sie aussieht. Wie sie duftet. Und wie sei schmeckt. Die Torte - Gaumenschmeichler par excellence. Zumindest für denjenigen, der mit seinen Pfunden nicht auf Kriegsfuß lebt: Konditoren sind die Virtuosen der Kalorien, die Zauberer der süßen Verführung. Wer  einmal miterlebt hat, wie da Cremes verstrichen, Soßen verfeinert und Zucker gekocht wird; wie elegant das Verlangen nach dem Süßen gestillt wird - dem muss zwangsläufig das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sie sind die Künstler der Tortenplatten: arbeiten mit so viel Liebe zum Detail, dass der Appetit wächst und wäschst. Ob Praline, Torte oder Marzipanfigur - der Konditor von heute ist Zuckerbläser, Schokoladenexperte und Dekorateur in einem. Da werden zum Beispiel mit der Airbrush-Pistole feinste Schattierungen herausgeholt, mit Lebensmittelfarbe kleine Kunstwerke geschaffen und wöfür das Ganze? Um am Ende doch verspeist zu werden.

Dirk Weber

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung vom 10.Juli 2004

Altstadtgeflüster: Gestrickte Träume im Fenster-Atrium

Zuckersüße Meisterwerke locken bei Amberg. Außerdem: Auf Maurerkelle folgt Galerie an der Kirchgasse und Fotostudio Ortmann feiert 30-Jähriges.

Kempen. Meisterwerke aus Schokolade, Zucker und Karamell sind derzeit im Schaufenster vom "Café am Ring" zu sehen. Die Tönisbergerin Stefanie Sauels , die bei Andreas Amberg in die Lehre gegangen ist und ihre Gesellenprüfung als Beste des  Kammerbezirk Düsseldorf absolviert hat, ist nun frisch gebackene Konditor-Meisterin. Die 25-Jährige arbeitete nach ihrer Lehre zunächst auf Norderney, dann in München im Bayerischen Hof. Zurzeit genießt sie ihren Urlaub, denn im September wird sie mit der Weiterbildung zum "Betriebswirt des Handwerks" beginnen. Später möchte sie in der Schweiz arbeiten.



        

Bericht aus der Rheinischen Post vom 06.Dezember 2003

Adventskalender:Wir öffnen Türen: 6

Blick in die Backstube des Cafe am Ring...

Wo Nikoläuse fröhlich lächeln 

Kempen. Schauplatz Backstube des Cafes am Ring in Kempen: Da liegen Nougatpralinen neben Printen aus Lebkuchenteig, fröhlich lächeln aus Marzipan hergestellte Köpfe von Weihnachtsmännern, da locken Tüten mit vier verschiedenen Schokosorten, auf dem Tisch stehen Nikoläuse mit einem Köpfchen aus Zuckerguss und einem Innenleben aus Nuss-Nougat.

in all diesem vorweihnachtlichem Gewusel, das in erstaunlich geordneten Bahnen abläuft, ist Konditormeister Alfred Amberg gerade dabei, mit alten Messingfomen Königsberger Marzipan auszustechen.. Währenddessen hat der Besucher die Gelegenheit, die Nougatpralinen einer gestrengen Qualitätskontrolle zu unterziehen. Die mit Nuss oder die mit Pistazien? Am besten in dieser Reihenfolge, und beide bestehen sie den Test mit Auszeichnung. 

Ein Wahres Paradies

Für den Freund gepflegter Süßwaren tut sich hinter der Tür zur Backstube ein wahre Paradies auf. All das, was man vorne im Laden in Perfektion bewundern kann, liegt hier im Rohzustand, in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Produktionsstadien. Beginn der festspezifischen Backerei ist drei bis vier Wochen vor Nikoklaus, berichtet Amberg. Für ihn sind Printe & Co. ein saisontypisches Produkt, das man nicht unbedingt bereits im Spätsommer verkaufen und verspeisen sollte.

Spricht's und greift zu einem der Arbeitsgeräte, die zur Zeit Hochkonjunktur haben. Auf einem Öfchen in der Ecke bruzzelt derweil inzwischen längst die flüssig gewordene Schokolade. Die gießt der Konditor per Kelle zielsicher in eine Form. Dort erkaltet die süße Masse und verwandelt sich zum schmucken Nikolaus. Der wird noch verfeinert, mit schmückendem Zierrat versehen und ist am Ende ein echter Augenschmaus.

Und während hier die Weihnachtsproduktion läuft, geht's an einem Tisch um das Tagesgeschäft. Obsttorten entstehen hier gerade, die wenig später den Gästen im Cafe serviert werden. Dazu ein Tässchen Kaffee - eine Oase der Ruhe im Alltagsstress.

Bericht aus der Rheinischen Post vom 06.Dezember 2003 - 

Nikolaus ist da - nicht nur einer 

Nikolaus komm in unser Haus... Das mögen die Kinder gestern aus vollen Kehlen gesungen haben und dabei sicher die Hoffnung gehegt haben, heute Morgen gut gefüllte Stiefel, Schuhe oder Strümpfe vorzufinden. Hoffen braucht Alfred Amberg das nicht. Denn der Kempner Konditormeister produziert tagtäglich selbst jede Menge heilige Männer (Bild) - der schokoladigen Art. Für die RP öffnete er die Tür zu seiner Backstube. Und dann ist da noch Walter Simon, der zur Zeit sozusagen im Hauptberuf als Nikolaus durch Kempen und Umgebung zieht und das Gespräch mit den Kindern sucht.

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung vom 13.September 2003 -

Altstadtgeflüster: Azubi überragt Meister

"Cafe am Ring": Chef Alfred Amberg scheint ein glückliches Händchen mit seinen Azubis zu haben. War doch Super-Azubi Stefanie Sauels 2001 beste Konditorein im Kammerbezirk Düsseldorf, unter den TOP-7 in NRW. Die damals 22-jährige Gesellin aus Tönisberg ging erst nach Norderney. "Heute ist sie im feudalen Bayrischen Hof in München 2.Chefin der Patisserie und kredenzt Leuten wie Michael Jackson Süßes", weiß Amberg. Und jetzt hat er sich wohl den längsten Azubi am Niederrhein geangelt. Stattliche 2,04 Meter misst der 17-jährige Stephan Osterrath aus Tönisvorst, der gerade seine drei Jahre dauernde Ausbildung zum Konditor angefangen hat. "Wenn er am Tisch arbeitet, stellt er immer etwas unter die Gerätschaft, damit er keinen krummen Rücken macht", grinst Amberg. Mal sehen, was aus dem Jungen wird. 

 

 

Feiern das 25-jährige Bestehen des "Cafe am Ring". (v.L.): Alfred , Maria, Katja und Andreas Amberg

Bericht aus der Westdeutschen Zeitungvom 6.September 2003 -

Altstadtgeflüster: Amberg feiert das 25-jährige

Eine süße oder blumige Überraschung erwartet morgen Gästee im Cafe am Ring an der Ecke Vorster Straße und Hessenring. Chef Alfred Amberg, Ehefrau Maria sowie Sohn Andreas mit Ehefrau Katja feiern das 25-Jährige Bestehen des Cafes. 1970 hatte Alfred Amberg erst eine Bäckerei/Konditorei übernommen, dort ist heute die Mühlenapotheke. und 1978 das Cafe am Ring trotz aller Unkenrufe der Kempner wie "Das hält sich an der Kreuzung kein Jahr" eröffnet. Aber erst 2001 wurde vergrößert auf 80 Plätze, ein Gartencafe gebaut. heute ist Amberg, der wohl 2005 als Pensionsgrenze anpeilt, Herr über zwölf Festangestellt und zehn Aushilfen. Eine Erfolgsstory also. So nebenbei: Andreas und Katja Amberg erwarten im Oktober ihr erstes Baby! Herzlichen Glückwunsch!

 

Bericht aus der Westdeutschen Zeitung vom 6.September 2003 -

"Draußen gibt's nur Kännchen"

Abzocke oder logistisches Problem? In den Biergärten herrscht fast überall das Tassenverbot. Aber die Kännchenfraktion bröckelt, weil die Kunden Service fordern.

Im Cafe Amberg in Kempen kann man wählen: hier gibt es draußen auch Tassen, nicht nur Kännchen.

Niederrhein. "Eine Tasse Kaffee, bitte", bestelle ich. "Tut mir leid, draußen gibt es nur Kännchen", sagt der Kellner prompt. Die Antwort bekommt fasst jeder, der unter freiem Himmel einen Kaffee genießen möchte. Auch wer ein anderes Getränk bestellt, erhält meist die Maxi-Variante. Warum muss ich mehr trinken, wenn ich vor der Türe sitze?

Helmut Lang, Inhaber des Stadtwaldhauses in Krefeld, lacht über die Frage: "Das organisatorische Gründe", rechtfertigt er sich. In seinem Biergarten gibt es Apfelschorle nur im 0,4l Glas, drinnen ist sie dagegen auch in 0,3l erhältlich. "Die Gläser passen sonst nicht in die Spülmaschine". Außerdem entschuldigt sich Lang mit der Zahl seiner Gäste: "Ich bin Profi. Bei 2000 Besuchern kann ich nicht in kleinen Einheiten ausschenken. Da kämen die Kellner nicht nach, ich bräuchte mehr Personal und die Getränke würden teuerer." Muss ich also ein größeres Bier trinken, damit es billiger wird?

Einer, der sich selbst die Hacken für den Kunden abläuft, ist Marci Isar. Er kellnert im "Markt 26" in Mönchengladbach. Er sagt: "Kännchen würden bei den Kunden nicht ankommen. Er gibt nur wenige, die zwei Tassen Kaffee bestellen. Und dann laufe ich halt zweimal."

Und wie ist das bei großen Biergärten? Markus Ploch, Restaurantleiter vom Märchenwald in Schiefbahn, lässt auf der Terrasse kleine und große Kaffeetassen ausschenken und im Biergarten gibt es 0,3- und Halblitergläser sowie Maßkrüge. Hier sitzen bis zu 2000 durstige Kehlen, aber er kann über die Preispolitik der anderen nur spekulieren. "Ein Biergarten erfordert mehr Personal, vielleicht wollen Kollegen auch mehr Umsatz machen."

und das merken die Gäste nicht? "O doch, damit kann man ein Fiasko erleben", glaubt Alfred Amberg vom "Cafe am Ring" in  Kempen. In der heutigen Zeit müsse man flexible sein und auf die Wünsche der Kunden eingehen, sagt er. "Denn sonst bestellen die Gäste lieber einen Cappuccino oder Cafe Macchiato, den muss ich in der Tasse servieren", berichtet der Kempener Wirt.

Sind die Kunden also cleverer als die Wirte? Der Deutsche Hotel- undGasstättenverband schiebt die Kännchen-Abzocke auf technische und organisatorische Gründe. Der Kaffee schwappe einfach nicht so schnell über, ist die saloppe Erklärung. Kümmert sich denn niemand um die Wünsche der Verbraucher, die vielleicht nicht so durstig sind und trotzdem unter freiem Himmel genießen möchten? Bei der Verbraucherzentrale wird nur gemutmaßt, warum es die großen Einheiten gibt. "Es liegt nahe, dass der Verbraucher über einen höheren Umsatz für den Vorteil , draußen sitzen zu können, bezahlt", meint Elizabeth Elsner von der Verbraucherzentrale Krefeld. Die Antwort könne nur die Anbiederseite, sprich die Wirte, geben.

Da deren Meinungen offensichtlich unterschiedlich sind, habe ich mich entschlossen, nur noch da Bier oder Kaffee unter freiem Himmel zu trinken, wo ich die gleiche Größe wie drinnen bekomme. Service ist Trumpf, und vergleichen hilft fast immer.

Bericht aus der Konditorei-Fachzeitung "Konditorei & Cafe" am 18.Januar 2003

Geheimtipp in der Region 

Familie Amberg hat ihr Cafe in Kempen mit viel Geschick erweitert 

Das Gebäude des heutigen Cafes am Ring in Kempen hat eine wechselvolle Geschichte. Doch von der Vergangenheit ist nur noch wenig zu spüren. Kaum einer der Gäste, die die Atmosphäre im hellen Cafe genießen, ahnt, dass er dort sitzt, wo einst die Stallungen eines Bauernhofes Unterkunft für Ochsen und Kühe bot.

Inzwischen befindet sich das Haus längst am Rand der Innenstadt und ist zu einem gut frequentierten Ausgangs- oder Endpunkt für den Einkaufsbummel geworden. Die Stadt am Niederrhein hat sich in den letzten Jahren stark als eine Einkaufsstadtabseits der mondänen Düsseldorfer Königsallee oder den Shopping-Malls des Ruhrgebietes profiliert. Sehr zur Freude der Familie Amberg, die mit ihrer Konditorenkunst und der Gastlichkeit für die Besucher aus mehr als 40 Kilometern Umkreis zum Geheimtipp wurde. Rund um die Hälfte alle Kunden des Konditorei-Fachgeschäfts und Gäste des Cafes kommen von außerhalb. Die Bewohner Kempens schätzen das Ambiente und das vielfältige Angebot der Konditorei ohnehin schon seit Jahrzehnten.

Doch die Beliebtheit hatte auch ihre Schattenseiten, wie die Familie aus leidvoller Erfahrung berichtet. "Wenn jeder Zweite, der in Ruhe ein Stück Torte genießen möchte, wegen Platzmangel wieder kehrt machen muss, wirkt sich das negativ auf das image und den Umsatz aus", so der Chef.

 

Zahl der Sitzplätze wurde verdoppelt

Und so fasste die Familie den Entschluss, die Sitzplatz-Kapazität zu verdoppeln, auch wenn der finanzielle Aufwand nicht gering war. Bevor der Anbau entstehen konnte, galt es, den bestehenden alten Teil des Hauses abzureißen. Neben der Cafe-Erweiterung sollte auch ein Teil der Backstube neu gebaut werden. "Wir wollten ein neues Konzept umsetzen, ohne den Ladenbereich allzu stark zu verändern", lautetet die Aufgabe für den Architekten. Dies gelang auf elegante Weise. So finden die Kunden das Frühstücksbüffet jetzt im neuen Teil des Cafes, während für das Ladenlokal mehr Präsentationsfläche gewonnen werden konnte.

Bereits 1996 wurde nach dem umbau des Ladens ein Frühstücksbüffet zum festen Bestandteil des Angebots für die Kunden. Besonders samstags und sonntags kamen am Vormittag so viele Gäste ins Cafe, dass die Sitzplätze oft nicht ausreichten; Vorbestellungen wurden notwendig. "Ein Teil der Kunden war sehr enttäuscht, wenn ihre Reservierungsanfragen oft Wochen im voraus nicht berücksichtigt werden konnten", blicken Alfred zu Maria Amberg zurück.

Nachfolge geklärt

Nachdem jedoch die Betriebsnachfolge durch Sohn Andreas und die angehende Schwiegertochter und Konditormeisterin Katja Herrmann geklärt war, wagte sich die Familie an den Ausbau des Cafes. Die Vision dazu hatte Maria Amberg bereits vor 15 Jahren, die konkrete Idee reifte in den letzten beiden Jahren. In Zusammenarbeit mit einem Betriebsberater wurde dann der mutige Schritt einer derartigen Investition gewagt.

Die Erfahrungen mit dem reichhaltigen Frühstücksbüffet - Eierspeisen, Lachs, Müsli, Aufschnitt, Säfte und Joghurts, dazu selbst gemachte Konfitüre und eine große Gebäckvielfalt - waren sehr positiv. hinzu kam der Effekt, dass viele Kunden nach dem ausgiebigen Frühstück auch gleich noch beim hinausgehen Kuchen und Torten für die Nachmittagskaffeetafel daheim mitnahmen.

Boden mit Teppich und Steinplatten

Das Frühstückskonzept wurde konsequenterweise in einem besonders gestalteten Buffetbereich gleich in das neue Gesamtbild des Anbaus integriert. Der Boden vor dem mit edel polierten hellen Steinplatten gestalteten Büffet wurde mit Granit gefliest, auch für den Durchgang durch den mit Teppich ausgelegten Anbau wurde dieser Bodenbelage gewählt. Elegant, aber unempfindlich sollte es sein, dazu mit dem holz der Kirschbaummöbel harmonieren. "Zeitlos, leicht und einladend" lautete die Zielvorgabe an den Architekten und besonders auch für die Innengestaltung.
Insgesamt kamen 60 qm Fläche für das Cafe hinzu. Im ersten Stock wurde Platz für die Marzipan- und Pralinenabteilung der Produktion gewonnen.
Der neue Cafebereich wirkt durch die großzügige Fensterfront besonders hell und luftig. Dieser Eindruck wird durch die in Wischtechnik gestalteten Decken und Wände unterstrichen. Für die Innenbeleuchtung hat man drei Deckenleuchten im klassischen Design gewählt, unterstützt von Halogen-Spots an den Wänden. über dem Büffet bringen Natriumdampflampen mit einem warmen Lichtton die Backwaren besonders appetitlich zur Geltung. Acht Meter der Fensterfront wurden im Wintergartenstil raumhoch eingebaut. Dieser Teil der Verglasung lässt sich im Sommer öffnen und erlaubt einen fließenden Übergang zur Terrasse mit weiteren 30 Sitzplätzen.

Umsatz wurde erheblich gesteigert

Der Erfolg gab den Ambergs Recht. "Wir konnten den Umsatz erheblich steigern", freuen sie sich über die positive Resonanz, die der Anbau bei den Gästen hervorrief. "Zudem können wir jetzt den Andrang in Spitzenzeiten viel besser puffern und ein zusätzliches Angebot für Familienfeiern und kleine Gruppen schaffen."

Durch die Möglichkeit, die Stühle und Tische individuell anzuordnen, eignet sich der Anbau jetzt auch perfekt für Veranstaltungen mit kleinen Gesellschaften. "Als Option besteht die Gelegenheit, abends zu feiern", blickt die Konditorenfamilie in die Zukunft. "Wer weiß, welche Trend noch auf uns zukommen?" Dann sei jedenfalls die Möglichkeit gegeben, sich schnell anzupassen.

"Das Ambiente muss stimmen und wird auch von den Gästen honoriert", so die Devise. Sowohl die Chefin als auch die Juniorchefin sorgen dafür, dass die saisonale Dekoration immer für eine gemütliche Stimmung sorgt. "Schließlich kommt der Gast in Cafe, um Kommunikation und Service zu genießen", stellt Alfred Amberg fest. Die erstklassige Qualität der Speisen und Getränke werde dabei als selbstverständlich vorausgesetzt. "Der Erlebniswert ist unser Erfolgsfaktor", ist er überzeugt.

Seit Jahrzehnten 5-Tage Woche

Ausgedrückt wird dies auch durch die Umsatzstatistik. Lag das Verhältnis des Umsatzes vor dem Umbau zwischen Cafe und Laden bei 30:70, so verschob es sich jetzt auf eine Quote von 50:50. Beschäftigt sind zehn feste Mitarbeiter, hinzu kommen sechs Aushilfskräfte. "Seit Jahrzehnten haben wir eine 5-Tage Woche", erläutert Maria Amberg. nur so könne man gute Kräfte motivieren und dauerhaft halten.

Neu im Programm ist der Mittagstisch mit gut bürgerlicher Küche. "Wer kocht schon zu Hause aufwändig wie zu Omas Zeiten?", fragt die Chefin. Zwar seien die Aufläufe, Eintöpfe und kleinen Gerichte nicht der große umsatzträger, aber sie brächten die Kompetenz für den Genuss zum Ausdruck. Ebenso das "Marktfrühstück", das an den Wochenmarkttagen Dienstag und Freitag angeboten wird. Dahinter steckt ein festes Gedeck zum Preis von 5,35 Euro, da auf den Einkauf auf dem Markt einstimmen soll und sich als Knüller an diesen beiden Wochentagen entpuppt hat.

Text & Fotos: Rainer Heck